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Altruismus: In der Philosophie ist der Altruismus eine Moraltheorie und ein ethisches Konzept, das die selbstlose Sorge um das Wohlergehen und die Interessen anderer befürwortet, oft auf Kosten des eigenen Interesses._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Stephen Jay Gould über Altruismus – Lexikon der Argumente
II 56 Altruismus/Verhalten/Evolution/Gould: Def Haplodiploid: Die Männchen entwickeln sich aus unbefruchteten Eiern und haben keinen Vater. Befruchtete Eier dagegen erzeugen diploide Weibchen. Damit kann die Anzahl der Weibchen gesteuert werden. II 57 Dieses faszinierende System kann dazu beitragen, den Ursprung der sozialen Systeme bei Ameisen zu erklären. Oder auch, Bsp dass eine männliche Milbe vor ihrer eigenen Geburt stirbt, nachdem sie im Mutterleib ihre Schwestern befruchtet hat. Mindestens 10% aller bekannten Tierarten sind haplodiploid. Das führt zu Problemen aus darwinistischer Sicht: Wieso sollten in einer Welt, in der jedes Individuum für den persönlichen Fortpflanzungserfolg arbeitet, eine große Anzahl von Weibchen ihrer eigene Fortpflanzung aufgeben, um ihrer Mutter (der Königin) dabei zu helfen, mehr Schwestern heranzuziehen? Die geniale Erklärung beruht auf der asymmetrischen Beziehung zwischen den Geschlechtern bei haplodiploiden Tieren. Sowohl bei diploiden als auch bei haplodiploiden gibt die Mutter jeweils die Hälfte ihres Erbmaterials an ihre Nachkommen (andere Hälfte der Vater). Daher ist sie mit ihren Söhnen und Töchtern gleichermaßen verwandt. Ein diplo Weibchen teilt ebenfalls mit ihren Brüdern und Schwestern jeweils die Hälfte ihrer Gene. Ein haplo Weibchen hingegen teilt dreiviertel der Gene mit den Schwestern aber nur ein Viertel mit den Brüdern. Veranlasst nun der darwinsche Imperativ Organismen dazu, die Anzahl ihrer eigenen Gene in zukünftigen Generationen zu maximieren, dann tun die Weibchen bei Haplodiploiden besser daran, ihrer Mutter bei der Aufzucht der Schwestern zu helfen, anstatt eine eigene Nachkommenschaft zu zeugen. Tatsächlich haben sich solche Entwicklungen mehrmals unabhängig voneinander ergeben. II 59 Kausalität: Die Biologen waren durch diese Beobachtungen so fasziniert, dass sich in viele Beschreibungen eine subtile Umkehrung der Kausalität eingeschlichen hat. Allein das Bestehen des Haplodiploidismus wird elegant mit der Entscheidung "für" ein besseres Sozialsystem Bsp der Ameisen in Verbindung gebracht. >Kausalität, >Kausalerklärung. II 61 GouldVs: Haplodiploide Vorfahren waren sicherlich noch nicht gänzlich sozial, das hat sich erst als "phylogenetischer Zusatzgedanke" in einigen unabhängigen Stämmen entwickelt. Umwelt solcher Stämme: Die Umwelt dieser Stämme ist jedes einzelne Weibchen! Selbst ein unausgewachsenes wird zu einer möglichen Begründerin neuer Kolonien, da es ganz allein in der Lage ist, eine Generation von Männchen zu erzeugen, mit denen es sich paaren kann, um eine neue Generation von Weibchen ins Leben zu rufen. >Evolution, >Erklärung, >Darwinismus._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Gould I Stephen Jay Gould Der Daumen des Panda Frankfurt 2009 Gould II Stephen Jay Gould Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991 Gould III Stephen Jay Gould Illusion Fortschritt Frankfurt 2004 Gould IV Stephen Jay Gould Das Lächeln des Flamingos Basel 1989 |